Look & Image: Glasflaschen und -tiegel vermitteln immer Qualität und Nachhaltigkeit. Klarglas ist geradlinig und ästhetisch; Braunglas wirkt professionell und ist im Trend; Opalglas ist ausgesprochen hochwertig; Gefrostetes/mattiertes Glas sieht modern und edel aus.
Einsatzbereich: Großer Einsatzbereich. Glas ist inert und reagiert nicht mit Inhaltsstoffen, was vor allem wichtig ist, wenn ätherische Öle oder hochaktive Substanzen wie in pharmazeutischen Lösungen und kosmetischen Seren verwahrt werden sollen. Braun- und Opalglas schützt außerdem optimal vor UV-Strahlung und verbessert die Haltbarkeit.
Preis: Klar- und Braunglas ist verhältnismäßig günstig, Opalglas ist deutlich teurer. Frost/Milchglaseffekte werden durch Säurebehandlung erzielt und sind durch den zusätzlichen Arbeitsschritt ebenfalls kostenintensiver.
Herstellung: Soda, Kalk und Quarzsand werden ressourcenintensiv bei hohen Temperaturen (1600°) zu Glas verschmolzen. Altglas wird erneut eingeschmolzen. Gefrostetes bzw. Milchglas muss mit Säuren nachbehandelt werden, was weniger umweltverträglich ist.
Transport/Versand: Glasverpackung ist schwer (im Schnitt 15x schwerer als eine gleichwertige Kunststoffverpackung) und zerbrechlich. Das Gewicht und die notwendigerweise voluminöseren Schutzverpackungen erhöhen die Transportkosten.
Recycling: Glas kann mehrmals eingeschmolzen und recycelt werden und benötigt dazu etwas weniger Energie als während der Glasherstellung. Die Recyclingquote von Glas ist in Deutschland sehr gut, allerdings ist das Reinigen und Filtern von Fremdstoffen- und farben vor dem Wiedereinschmelzen aufwändig.
Deckel, Pumpen und Verschlüsse sind in der Regel aus Kunststoffen oder Metall und machen das Recycling komplexer als bei Monomaterialien. Oft vernachlässigen Verbraucher, dass Kristall-, Fenster-, Auto- und Laborglas nicht in die Altglas Container gehören. Beimischungen dieser Glasarten müssen mühsam aussortiert werden.
Klassische Mehrwegsysteme wie im Getränkebereich scheiden für Kosmetik und Pharma aus.
(Öko)bilanz: Entscheidend ist der Unterschied zwischen Mehrweg- und Einwegglas.
Pro: Gute Recyclingfähigkeit, mikrobiell einwandfrei und verbessert teilweise sogar die Produkthaltbarkeit, hochwertig und attraktiv, gutes Image, als Mehrwegglas sehr gute Ökobilanz. Contra: Der zur Glasherstellung nötige Sand ist durch den Einsatz in vielen anderen Industrien momentan Mangelware und kein „unendlicher Rohstoff“. Unter Einbeziehung aller Produktionsschritte, Transport und Einsammlung benötigt Einwegglas viel Energie und verursacht vergleichsweise hohe Treibhausgasemissionen. Folierungen und Frosteffekte sind ebenfalls nicht nachhaltig.
Glas im Kosmetik- und Pharmasegment schneidet durch die normalerweise längere Verweildauer der Produkte beim Konsumenten besser ab.
Quellen: Umweltbundesamt Deutschland, Bundesamt für Umwelt Schweiz, Deutsche Handwerkszeitung, Bundesverband der Verbraucherzentralen
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